Undercover: Operation Wintersonne

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  • Erscheinungstermin: 2. Oktober 2006
  • Entwickler: Spoing Interactive (Österreich)
  • Plattformen: PC
  • USK: Ab 12 Jahre
  • Genre: Adventure
  • Spieler: 1

Undercover – Operation Wintersonne versetzt den Spieler in die Zeit des Zweiten Weltkriegs.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Forschungen der Nazis an einem geheimen Waffenprojekt. Geschickt wird der Spieler in ein erschreckendes Was-wärewenn-Szenario entführt: Die gesamte Menschheit ist in Gefahr, wenn die Forschungsarbeiten der Nazi-Wissenschaftler erfolgreich sein sollten!
Es ist 1943 und der Spieler schlüpft in die Rolle eines britischen Physikers und wird vom MI6, dem Geheimdienst seiner Majestät, tief hinter die feindlichen Linien geschickt. In Berlin muss er als Undercover-Agent mit Hilfe anderer Spione der Alliierten die gefährlichen Pläne der Nazis vereiteln.
Obwohl es sich um eine rein fiktive Story handelt, bilden authentische Details und wahre historische Ereignisse den Rahmen der einzigartigen Geschichte. Aufwändig gestaltete Hintergründe, detaillierte 3DAnimationen und zahlreiche, filmartige Zwischensequenzen erzeugen dabei eine beklemmend reale Atmosphäre.
Ende September wird ANACONDA das Adventure Undercover – Operation Wintersonne veröffentlichen. Entwickelt wird es vom österreichischen Team von Sproing Interactive Media.
Die Features:
– komplexes Animationssystem
– benutzerfreundliches Point ’n‘ Click-Interface
– Echtzeit 3D-Charaktere
– hochdetaillierte, realistische Grafik
– brisante Mischung aus Fakten und Fiktion
– nahtlos in die Geschichte integrierte Rätsel
(Info: dtp)

Gab es die deutsche Bombe wirklich?
Fakt ist, dass die Nationalsozialisten darauf hinarbeiteten, die Kernspaltung technisch nutzbar zu machen. Die Gerüchte um dieses Vorhaben, das gemeinhin als „Uranprojekt“ bezeichnet wird, sind zahlreich. Selbst Experten fällt es bisweilen schwer, zu unterscheiden, was hierbei Hirngespinst und was historische Tatsache ist.
Dass die Deutschen Ende der 30er Jahre im Bereich der Kerntechnologie führend waren, ist nicht von der Hand zu weisen: Bereits 1938 gelang im Berliner Kaiser-Wilhelm-Institut die erste Kernspaltung. 1939 versuchte man in einem eigens eingerichteten Labor, die neue Technologie für militärische Zwecke zu erforschen. Zu Kriegszeiten gab es sogar zwei konkurrierende Gruppen von Wissenschaftlern, die mit der Entwicklung von Nuklearreaktoren beschäftigt waren: Während die eine Gruppe in Gottow nahe Berlin unter der Leitung von Kurt Diebner stand, führte Werner Heisenberg ein Team in Leipzig an.
Die zunehmende Bombardierung deutscher Städte behinderte das Vorankommen der deutschen Kernforscher schwer. Dennoch führten sie ihre Arbeit bis zuletzt fort. In einem Bierkeller unterhalb der Schlosskirche im württembergischen Haigerloch entstand ein Labor um einen experimentellen Reaktor, der zu Kriegsende komplett von den Amerikanern demontiert und in die USA geschafft wurde.
Offiziell gab es zwar keine Bestrebungen, eine Atom- oder Uranbombe zu bauen, Albert Einstein wies die amerikanische Regierung jedoch auf diese Gefahr hin und schlug vor, ihrerseits ein derartiges Projekt zu starten.
Ob die Nazis tatsächlich an einer Kernwaffe arbeiteten, ist bis heute umstritten und Bestandteil so mancher Verschwörungstheorie. Jüngst sorgten angebliche Beweise für die Existenz einer solchen Waffe für Furore. Danach soll im März 1945 eine konventionelle Bombe mit nuklearem Material auf einem militärischen Gelände in Thüringen getestet worden sein. Augenzeugen sprechen von einem „gewaltigen Erdbeben“ und „einem Blitz, der die Nacht zum Tag machte“.
Andere Augenzeugen aus dem Gebiet des angeblichen Atombombentests dagegen konnten sich an „nichts Außergewöhnliches“ erinnern – höchst merkwürdig bei einer Sprengung, welche die Bäume im Umkreis von mehreren hundert Metern gefällt haben soll. Auch der Bauplan, nach dem die Bombe vermeintlich konstruiert wurde, ist strittig. Verfügten die Deutschen zu diesem Zeitpunkt überhaupt über die entsprechende Menge an nuklearem Material? Bodenproben des genannten Gebiets in Thüringen konnten die Behauptungen nicht belegen. Es darf also weiter spekuliert werden, ob es eine deutsche Bombe jemals gab…
Die deutschen tomforscher
Otto Hahn (*1879, gest. 1968)
Otto Hahn gilt als einer der Entdecker der Kernspaltung. Im Jahr 1938 gelang ihm zusammen mit Fritz Straßmann und Lise Meitner in einem Versuchsaufbau, in welchem Uran mit Neutronen beschossen wurde, der Beweis dieser wissenschaftlichen Sensation. Schon im Jahr 1944 wurde er dafür mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet. Otto Hahn leistete damit einen fundamentalen Beitrag zur Nutzung der Kernspaltung – sowohl für zivile, als auch für militärische Zwecke.
Otto Hahn mit Lise Meitner
Carl Friedrich von Weizsäcker (*1912)
Der junge Physiker von Weizsäcker war Mitglied des deutschen Uranprojekts und schon früh von der Idee fasziniert, eine Kernwaffe herzustellen. Von ihm stammt die Theorie der Plutoniumbombe, deren Herstellung jedoch nicht realisierbar war, wie er später selber zugeben musste. Die deutsche Kriegswirtschaft konnte schlicht die dafür nötigen Ressourcen nicht zur Verfügung stellen. Retrospektiv sieht von Weizsäcker dies als eine „göttliche Gnade“ an, welche die Menschheit vor viel Unheil bewahrt hat.
Werner Heisenberg (*1901, gest. 1976)
Heisenberg war einer der prägenden Köpfe der Physik des 20. Jahrhunderts. Bereits im Jahr 1932 wurde er mit dem Nobelpreis für seine Arbeiten zur Quantenmechanik ausgezeichnet. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde Heisenberg mit der Leitung des Uranprojektes betraut. Hier suchte er auch nach Möglichkeiten für die Nutzung der Kernspaltung in Waffen. In der Nachkriegszeit lehnte dann auch Werner Heisenberg die Nutzung der Kernenergie für militärische Zwecke ab.
Walther Gerlach (*1889, gest. 1979)
Gerlach war Professor für Physik an den Universitäten in Tübingen, Frankfurt a. M. und München, bevor er 1943 die Fachsparte Physik und die Arbeitsgemeinschaft für Kernphysik im Reichsforschungsrat übernahm. Als Bevollmächtigter des Reichsmarshalls für Kernphysik für das deutsche Uranprojekt war er zusammen mit Kurt Diebner angeblich verantwortlich für einen Atombombentest in Thüringen im Jahr 1945. Nach dem Krieg führte er seine wissenschaftliche Karriere fort, welche ihren Höhenpunkt im Amt des Präsidenten der Deutschen Physikalischen Gesellschaft fand.
Kurt Diebner (*1905, gest. 1964)
Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war Diebner zunächst Leiter des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik in Berlin, bevor er unter anderem mit Werner Heisenberg am deutschen Uranprojekt mitwirkte. Diebners größte Leistung war ein erfolgreicher Versuch mit 600 Litern schwerem Wasser, in dem sich sein Reaktorkonzept als tauglich erwiesen hat. Seine Teilnahme an Tests mit thermonuklearen Versuchsanordnungen im März 1945 sind nicht sicher belegt, werden von Zeugen allerdings bestätigt. Kurt Diebner gilt damit als einer der führenden Köpfe des deutschen Atombombenprojekts – falls es ein solches Projekt jemals gab.
Albert Einstein (*1879, gest. 1955)
Einstein ist zweifellos einer der größten Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts. Seine theoretischen Arbeiten spielten – im Gegensatz zur populären Meinung – beim Bau der Atombombe allerdings keine bedeutende Rolle. Während des Zweiten Weltkrieges sprach sich Einstein jedoch für die Herstellung einer Atombombe auf amerikanischer Seite aus, um den Deutschen zuvor zu kommen.
Robert Oppenheimer (*1904, gest. 1967)
Oppenheimer gilt als der Vater der Atombombe. Als Sohn deutschstämmiger jüdischer Immigranten studierte er in Harvard und Göttingen, wo er später auch in Physik promovierte. Bevor er 1943 zur Leitung des Manhattan Projekts berufen wurde, war er unter anderem Professor für Physik an der Universität von Kalifornien in Berkeley. Nach dem Krieg wollte er mit der Entwicklung der Wasserstoffbombe nichts zu tun haben, zu sehr entsetzen ihn die Auswirkungen der beiden Atombombenabwürfe über Nagasaki und Hiroshima.
Bekannte Atombombenprojekte während des Krieges
Deckname: Tube Alloys
„Tube Alloys“ war der Codename für das britische Atomwaffenprogramm während des 2. Weltkriegs. Auslöser war die Angst vor einer Atombombe in den Händen der Nazis.
Zahlreiche Exil-Wissenschaftler aus Italien, Frankreich und Ungarn waren Teil der Forschungsarbeiten, aber es waren deutsche Exilanten, die dem Projekt den entscheidenden Anschub gaben. Einerseits informierten sie die Briten über den besorgniserregenden Stand der deutschen Forschungsbemühungen, andererseits brachten sie ihre Kenntnisse direkt in die britische Forschergemeinschaft ein.
Das Manhattan-Projekt
In den Vereinigten Staaten gelang es einer Gruppe ungarisch-jüdischer Physiker um Leo Szilärd mit der Unterstützung von Albert Einstein die US-Regierung auf die Gefahr eines deutschen Atomprogramms aufmerksam zu machen. Im bekannten Einstein-Szilärd Schreiben an Präsident Franklin D. Roosevelt vom 2. August 1939 drängten sie darauf, Gelder bereitzustellen, um die Umsetzbarkeit eines solchen Projektes zu erforschen.
Die erste Atombombe explodierte auf einem Testgelände in New Mexico
1942 entstand aus Bushs Komitee das Manhatten Projekt, das die Entwicklung einer Atombombe zum Ziel hatte. Insgesamt umfasste das Projekt über 30 Forschungseinrichtungen. Die drei wichtigsten waren Los Alamos in New Mexico, Oak Ridge in Tennessee und Hanford in Washington. Im Juli 1943 wurde Robert Oppenheimer zum Direktor der Anlage in Los Alamos ernannt. Im Juli 1945 wurde dort mit dem „Trinity Test“ der erste erfolgreiche Atombombentest der Welt durchgeführt.
Operation Alsos
Anfang 1945 hatten die USA praktisch keine Kenntnisse über den Stand der Atomforschung in Deutschland. Darum war es das Ziel der Alsos-Spezialeinheit, Informationen über das deutsche Atomprogramm zu sammeln, führende Forscher gefangen zu nehmen und wichtige Apparaturen zu beschlagnahmen. Auf diese Weise wollte man nicht nur das amerikanische Atomwaffenprogramm vorantreiben, sondern auch verhindern, dass die Ressourcen den Sowjets in die Hände fielen.
Die Alsos-Spezialeinheit folgte den aliierten Truppen dicht hinter der Frontlinie, zunächst nach Italien und Frankreich, dann auch nach Deutschland. Am 29. November 1944 wurden in Strassburg erstmals deutsche Wissenschaftler verhaftet, die an einem geheimen Atomprogramm arbeiteten.
Die Auswertung beschlagnahmter Forschungsberichte gab Aufschluss über den Stand der deutschen Atomforschung: Deutschland lag um mindestens 2 Jahre hinter den USA zurück.
Haigerloch
Die französische Armee erreichte Haigerloch am Sonntag dem 22. April 1945, bemerkte das unterirdische Atomlabor aber nicht. Die Alsos-Truppen, die bereits einen Tag später eintrafen, wussten allerdings genau, wonach sie zu suchen hatten. Sie fanden das Labor in einem Bierkeller unter der Schloßkirche und begannen fast umgehend mit der Demontage.
Die amerikanischen Truppen hatten eigentlich den Befehl, das ganze Areal zu sprengen. Der Stadtpfarrer konnte den leitenden Offizier Colonel Boris Pash allerdings davon überzeugen, sich zugunsten des barocken Bauwerks auf kleinere Sprengungen zu beschränken.
Epilog: Farmhall
Colonel Pash nahm die Wissenschaftler in ihren Büros und Wohnungen in Hechingen gefangen. Heisenberg war kurz zuvor per Fahrrad nach Bayern geflohen, wo er aber später ebenfalls verhaftet wurde. Die gefangenen Wissenschaftler – Heisenberg, Diebner, Weizsäcker, Hahn und sechs weitere Kollegen -wurden nach England in das Landhaus Farmhall bei Cambridge gebracht und dort bis Januar 1946 gefangengehalten.
Ihre Gespräche wurden während dieser Zeit vom englischen Geheimdienst mitgehört. Im August 1945 erfuhren sie in der Gefangenschaft aus BBC-Nachrichten, dass die Amerikaner zwei Atombomben auf Japan abgeworfen hatten. Diese Nachricht machte die Wissenschaftler sehr betroffen. Vor allem Otto Hahn litt sehr an den Ereignissen. Im Januar 1946 wurden die Wissenschaftler nach Deutschland entlassen.
(Info: dtp)