Das etwas andere Games-Magazin

Bisher kannten wir nur die klar gegliederten Videogame-Magazine, die kommende Spiele vorstellten, erschienene in mehr oder weniger aufwändigen Tests bewerteten und auch ansonsten noch ein bisschen Drumherum boten. Mit „WASD“ erschien nun ein etwas anderes Game-Magazin, handlich, dick wie ein Taschenbuch und vollkommen ohne die Prozent-Bewertungen einzelner Spiele. Ein erstes kurzes Blättern zeigt, das Magazin bringt keine Rezensionen im herkömmlichen Sinne, sondern lesenswerte Geschichten rund um die Computerspiele. Und die Texte laden freundlich dazu ein, sie zu lesen und mit eigenen Aha-Effekten und „ja, das fand ich damals beim Spielen auch“-Erfahrungen zu verbinden.

Computergames begleiten uns nun schon seit über drei Jahrzehnten und sie sind mittlerweile schon zu einem festen Teil der Kultur geworden. Das Computerspiel-Museum in Berlin und zahlreiche Werke von Künstlern untermauern diese Tatsache. Nun reiht sich auch noch ein hoffentlich regelmäßig erscheinendes Magazin in diese Reihe ein. Wer genug von Prozentwertungen, Pro- und Kontra-Einschätzungen hat, nichts über die Systemvoraussetzungen lesen will, sondern einfach nur einmal in guten Geschichten zu Videospielen schmökern will, der findet in dieser ersten Ausgabe einer neuen Zeitschrift genau die richtige Lektüre. Im sehr handlichen Taschenbuchformat bietet die Mischung zwischen Buch und Magazin dann auch kurzweilige Geschichten über missglückte Spiele, Erinnerungen an die Games der 90er Jahre aber auch vollkommen ungewohnte Rezensionen zu aktuellen Games. Es soll einmal nicht nur das Gameplay, die Grafik oder Bugs gehen, sondern um die Botschaften der Spiele.

Den etwas anderen Spieler erwartet jedenfalls ein Magazin mit rund 200 Seiten in den es Spaß macht schmunzelnd oder stirnrunzelnd zu schmökern. Mit seinen 14,50 Euro ist das Startmagazin zwar nicht gerade preisgünstig, aber frei von Anzeigen und soll zunächst auch nur zweimal pro Jahr erscheinen. Kaufen kann man es derzeit auch nur im Internet unter www.wasd-magazin.de. Es ist aber solide aufgemacht und macht Appetit auf kommende Ausgaben. Ob man darauf hoffen kann? Die Antwort geben die Macher auf der letzten Seite selber: „Ob es nun eine zweite Ausgabe geben wird? Nun ja: je devoter um eine zweite Ausgabe gebettelt und je fieberhafter eine Abonnement-Möglichkeit herbeigesehnt wird, umso wahrscheinlicher..“

Zu wünschen wäre es. Sehr lesenswerte Lektüre!