Minecraft

  • Erscheinungstermin: 18. November 2011
  • Entwickler: Mojang AB (Schweden)
  • Plattformen: PC, Xbox 360, Xbox One, XBLA, PS3, PS4, PS Vita, PSN, Android, iOS, Wii U
  • USK: Ab 6 Jahren
  • Genre: Simulation
  • Spieler: 1

Eine Klötzchenwelt für jeden Geschmack

Selten schaffen es die kleinen Indie-Studios, den Umsatz von großen Marken der Videospielszene zu erreichen und sicherlich kommt „Minecraft“ nicht mit dem Verkaufserfolg von „Call of Duty: Modern Warfare 3“ mit, das in den ersten 16 Verkaufstagen schon eine Milliarde Dollar einspielte. Aber einen gewaltigen Achtungserfolg kann der Schwede Markus Persson, auch „Notch“ genannt, mit seinem Mojang AB Studio und dem Projekt Minecraft doch verbuchen. Denn über 4,3 Millionen Spieler haben das Game weltweit schon gekauft.

Bau dir deine Welt

Haben in den letzten Wochen zahlreiche Games die Spieler mit ihren spannenden Storys an die Monitore gefesselt, setzt Minecraft auf ein ganz anderes Spielprinzip, das Bauen zur Sucht macht. Ohne vorgegebenes Ziel kann jeder seinen Fantasien freien Lauf lassen, Klotz um Klotz. Da kann man in einem virtuellen Sandkasten seine Welt nach Herzenslust erschaffen, zerstören, wieder neu aufbauen und dann anders gestalten. Da entstehen die ersten Gebäude und werden Block um Block viel später dann zu Hochhäusern.

Nachts kommen die Monster

Doch zu Beginn wirft das Game den Spieler in eine grüne Umwelt und lässt ihn mit den ersten Blöcken hantieren. Schnell merkt man, alles ist entnehmbar und kann in anderer Form wieder erstehen. Hat man sich seine ersten Gruben geschaffen, auch mal einen Baum gefällt, kommt auch schon die erste Nacht und mit ihr Monster, die nach dem virtuellen Leben trachten. So lernt man schnell, sich aus dem Baum auch eine hölzerne Spitzhacke zu formen. Sie dient nicht nur zum Schutz, sondern natürlich auch zum Bauen. Verschiedene Blöcke stellen auch verschiedene Rohstoffe dar. So gibt es Erde, Wasser, Gras und nach und nach vieles mehr.

Großes braucht seine Zeit

Die Geländeveränderung gestaltet sich ziemlich simpel. So kann man aus den verschiedensten Rohstoffen wählen, um seine Projekte zu gestalten. Aber je größer die Objekte werden, um so komplexer wird natürlich der Aufbau der eigenen Welt. Aber auch die verschiedensten Werkzeuge, wie Äxte, Schaufeln und Spitzhacken lassen sich schaffen und mit entsprechenden Tränken auch noch wirksamer machen. So kann man seine Schlösser in die Wolken wachsen lassen. Das braucht dann viele Stunden Arbeit am Monitor. Aber auch hier gilt, wie tief man sich in das Spiel begibt, ist jedem Spieler selbst überlassen.

Mit Freunden baut man schneller

Minecraft lässt sich aber nicht nur alleine spielen. Im Multiplayer-Modus kann man Welten im Teamwork erstellen. Auf aktiven Servern lassen sich schnell Freunde finden und es gibt auch schon eine riesige Zahl an Gebäuden oder nachgebauten Welten aus anderen Spielen zu finden. Die Community hat viel Spaß daran sich an originalen Bauwerken zu versuchen. So finden sich nicht nur der Reichstag aus Berlin oder der Kölner Dom, sondern auch Orte und Gebäude nach Film- und Gamesvorlagen, die die Community erstehen lässt. Da gibt es schon mehrmals das Raumschiff Enterprise im Maßstab 1:1 und auch die GTA-Städte lassen sich finden.

Die Arbeit geht weiter

Auch wenn das Spiel nach einer zweijährigen Testphase nun offiziell freigegeben wurde, ist die Arbeit an ihm noch lange nicht beendet. Wie das Mojang-Studio mitteilte, soll es mehrmals im Monat neue Features geben und natürlich wird weiterhin an der Beseitigung verschiedener Fehler gearbeitet. Aber auch die vielen Fans dieser Spielidee arbeiten an der Weiterentwicklung mit. Wem beispielsweise die normalen 16×16 Pixel-Blöcke zu grob sind, der kann mit Texture Packs die Dichte von 256×256 Bildpunkten erreichen und sein Bauvorhaben noch viel detaillierter gestalten.

Minecraft bald als Lego?

Die gigantischen Klötzchenwelten erinnern an die Kindertage, in denen man aus tausenden von Legosteinen fantasievolle Welten in seinem Kinderzimmer erstehen ließ. Kein Wunder, dass sich der schwedische Entwickler eine reale Minecraft-Edition vorstellen kann. Die dänischen Steinproduzenten zeigen sich auch interessiert und ermutigten das Studio, seine Ideen auf der Lego-Projektseite Cuusoo zu veröffentlichen. Wenn mehr als 10000 Lego-Fans dort das Minecraft-Projekt unterstützen, fasst Lego eine Produktion ins Auge. Bei der großen Fan-Zahl von Minecraftern dürfte das schnell gehen.
Die große Spielfreiheit liefert immer neue Welten, je nach der eigenen Fantasie zu erschaffen. Besonderen Spaß bietet auch der gelungene Mehrspieler-Modus, in dem man viele Freunde finden kann, Anregungen bekommt oder gemeinsam kreativ riesige Areale erbaut. So entdeckt man immer wieder neue Welten, die mit viel Kreativität erschaffen wurden. Hat man sich in die Bauarbeit einmal eingefunden, kommen auch interessante Rollenspiel-Elemente hinzu, die das Game noch interessanter machen.
Obwohl Klötzchenstapeln recht einfach klingt, erweist sich Minecraft als ein sehr komplexes Spiel, das aber selbst wenig Hilfe für Einsteiger mitliefert. Die muss man sich in Fan-Blogs suchen. Die Dorfbewohner laufen auch nicht immer mit sehr dinnreich durch die Gegend. Mojang will die KI deshalb in Zukunft noch verbessern. Allerdings erweist das fesselnde Spiel sich auch als ein enormer Zeitfresser.
Fazit: Die wichtigste Faszination an Minecraft ist sicherlich, dass jeder selbst sein eigener Bauherr ist. Der Fantasie sind im wahrsten Sinne des Wortes keine Grenzen gesetzt. Ein einfaches Spielprinzip, dass aber mit seiner Grenzenlosigkeit stark fesselt. Es ist so etwas wie der riesige Sandkasten, in dem man seine Burgen mit viel Geschick formt, platt macht und wieder neue und schönere und noch größere Sandburgen baut. Die Rollenspiel-Elemente sorgen dabei noch für eine zusätzliche Abwechslung. (Games-Guide)